Als Jugendlicher fährt Pasolini manchmal tagelang mit dem Fahrrad durch die Weiler und Dörfer der Gegend um Casarsa, sucht insgeheim nach einem sexuellen Abenteuer. Aber die jungen Männer, die er unterwegs trifft und mit denen er sich kurz unterhält, wenn er sie nach dem Weg fragt, sind nicht an ihm interessiert, zumindest zeigen sie es ihm nicht.
Sein Leben ist so ganz anders als das der Bauernjungen. Er liest viel, schreibt Gedichte und er interessiert sich für Musik und Kultur. Aber er ist auch sehr sportlich, spielt hervorragend Fußball und ist ein ausgezeichneter Stürmer, schnell und wendig. Über den Sport knüpft er Kontakte zu den Jungen der Umgebung.
Im Sommer, wenn sie zum Baden an den Tagliamento fahren oder zusammen Fußball spielen, onanieren die Jungs manchmal gemeinsam, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Pasolinis Verlangen nach körperlicher Liebe kann das nicht befriedigen. Er leidet sehr darunter, schwankt zwischen Verzweiflung und Hoffnung auf Erlösung.
Damals muss ihm klar geworden sein, dass er die gesellschaftlichen Erwartungen nicht erfüllen kann. Er wird dafür mit seiner Einsamkeit bestraft. Dieses Gefühl der Ohnmacht gegen ein System, das ihn zum Außenseiter abstempelt, wird später in seiner ganzen Verachtung und seinem Hass gegenüber dem sogenannten Durchschnittsbürger zum Ausdruck kommen.
Animatic für das Projekt Pasolini_Hybrid von Jürgen Jesse Klozenbücher
Animation & Musik : Eric Bernaud ( Allemande von Bach Cello suite N°1 )
Produktion : Kuck-und-Lausch-Theater/Johann Gubo
